Praxis für Ergotherapie Hof – Craniosacrale Behandlung, Pädiatrie, Neurologie, Psychiatrie, Legasthenie- und Dyskalkulietrainer
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Unterwegs auf dem Jakobsweg – 5 Tage

Schon das dritte Jahr in Folge war es wieder so weit, wir Pilgern auf dem Jakobsweg. Von zu  Hause aus nach Santiago de Compostela. Nachdem wir in den vor angegangen Jahren schon die Teilabschnitte Zwickau-Hof, Hof-Bayreuth, Bayreuth-Nürnberg und Nürnberg-Rothenburg gegangen sind war nun das Ziel Speyer.

Die Geh Tage waren auf 5 begrenzt und das diesjährige Etappenziel in Möckmühl ist erreicht. Die erste Frage die man gestellt bekommt wenn man von seinem Vorhaben berichtet ist, machst du das aus religiösen Gründen oder bist du religiös? Dazu lässt sich sagen das beides auf mich nicht besonders zu trifft.

Ich bin eher äußerst neugierig und möchte erfahren wie es ist eine weite Strecke zu Fuß zurückzulegen. Wie es ist mit wenigen Dingen auszukommen. Wie sich Landschaft und Menschen langsam verändern. Und was es mit mir macht, jeden Tag zu gehen. Wie Motiviert man sich, wenn es regnet und der Weg schier endlos erscheint.

Eine weitere Frage die oft gestellt wird ist, was ist der Unterschiede zwischen Wandern und Pilgern? Spontan antworte ich darauf, wandern ist immer schön. Den meistens gibt es wohl dahin fließende Wanderwege, gut ausgeschildert, Unterwegs ein paar Sehenswürdigkeiten und Gastwirtschaften oder wenn nicht, wenigstens eine Sitzgelegenheit zum Brotzeit machen und verweilen.

Jakobsweg

Auf dem Jakobsweg hat man vieles davon nicht. Zum Einen gibt es nicht immer nur schöne Wege, sondern oft läuft man auf geraden Forst- und Wiesenwegen, Fahrradwegen oder Straßen, den man muss ja Strecke machen und da kann der Weg nicht nur mäandern.

Die Sehenswürdigkeiten die auf dem Weg liegen sind die Kirchen, davon gibt es an einem Tag bis zu 8 oder manchmal gar keine an der man vorbei kommt, die dann geöffnet sind. Es gibt Teilstrecken des Jakobsweges, da gibt es Unterwegs keine Möglichkeit zur Einkehr oder Geschäft um sich zu stärken.

Unsere Notration für solche Fälle besteht aus Knäckebrot (nur 100gr) und Käse (250gr). Zur Frage nach den Blasen an den Füßen, kann ich sagen, dass das bisher noch kein Problem war. Und alles entscheidend ist, um einigermaßen schmerzfrei anzukommen, tatsächlich das Gewicht des Rucksackes. Mein Lieblingsgewicht liegt zwischen 5 und 6 kg.

Um das hinzubekommen muss auf einiges verzichtet werden. Zum Beispiel auf jegliche Art von Literatur,
auf Lieblingskleidungsstücke (da nur mitkommt was Zweckmäßig ist), selbst auf die Zahnpaste verzichte ich und nehme stattdessen Kautabletten zum Zähne putzen mit.

Auf der anderen Seite stellt man fest, dass man von den Dingen an denen man sonst so festhält gar nichts braucht. Ein gutes Frühstück, ein frisches Bett und eine warme Dusche sind der Luxus den wir uns auf unserer Pilgerschaft gönnen und bei denen sich die vielen Eindrücke verarbeiten lassen.

Man lässt sich auf ein modernes Abenteuer ein, dass so Modern gar nicht ist. Den schon viele hundert Jahre vor uns haben sich Menschen auf den Weg gemacht. Handeltreibende und Pilger benutzten die gleichen Wege, verbanden diese doch die großen Schauplätze der damaligen Zeit miteinander.

Gehe ich auf einen dieser alten Wege ist es so als würde man durch Raum und Zeit geleitet werden und seinen Ursprung ganz neu wiederfinden können. Die Kirchen auf dem Weg bieten dabei Schutz vor dem Regen und bei Sonnenschein wird man von ihrem kühlen Inneren empfangen.

Das Wort Ausruhen hat für mich eine ganz andere Bedeutung bekommen. So heißt es für mich mit den Augen die Bilder und heiligen Relikte zu bestaunen und Stille zu werden und dem Nichts zuzuhören.

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